Da die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau eine gebündelte Pflegeausbildung ist, können Pflegefachkräfte später in verschiedenen Pflegeberufen eingesetzt werden, weshalb die späteren Tätigkeiten von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz variieren können.
Nach der universellen Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau ist man im Bereich der Pflege breit aufgestellt, kann in verschiedenen medizinischen und sozialen Einrichtungen arbeiten und hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Pflegeberufen. Zudem werden Fachkräfte für die Pflege überall benötigt, weshalb man nach der Ausbildung einen sicheren Arbeitsplatz hat.
Diese Ausbildungen fallen alle weg – und zwar seit Januar 2020. Alle Schüler starten die Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau. Doch die gesonderten Abschlüsse zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sind auch im Rahmen der Pflegefachmann-Ausbildung möglich. Du kannst dich nämlich im letzten Drittel deiner Ausbildung auf einen der beiden Abschlüsse festlegen, wenn du deine Ausbildung in einer passenden Einrichtung absolvierst. Ist dein Ausbildungsbetrieb zum Beispiel ein Altenheim, kannst du dich vor dem letzten Ausbildungsjahr entscheiden, ob du die generalistische Ausbildung fortsetzen oder lieber den Abschluss als Altenpfleger machen möchtest. Wählst du die Altenpflege, wirst du im letzten Ausbildungsdrittel speziell in diesem Bereich ausgebildet. Bis dahin hast du aber während der generalistischen Ausbildung schon alle Einsatzbereiche in der Pflege kennengelernt.
Bist du dir dann ganz sicher, dass beispielsweise die Altenpflege genau dein Ding ist, kann eine Spezialisierung für dich sinnvoll sein. Keine Sorge: Du kannst auch mit Spezialisierung in allen Pflegebereichen arbeiten. Aber: Anders als der Abschluss Pflegefachmann, sind die gesonderten Abschlüsse Altenpflege/Kinderpflege nicht automatisch EU-weit anerkannt. Die Anerkennung muss dann im Einzelfall überprüft werden, wenn du im Ausland arbeiten möchtest. Die separaten Abschlüsse sind vorerst bis 2025 möglich. Einen gesonderten Abschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger gibt es schon jetzt nicht mehr.
Als Pflegefachmann kannst du in Krankenhäusern, Kliniken, Seniorenheimen und anderen sozialen Einrichtungen Beschäftigung finden.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
Krankenhäuser
Kliniken
Gesundheitszentren
Seniorenheime
Anlagen für betreutes Wohnen
andere soziale Einrichtungen
ambulante Dienste
Als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau arbeitest du 38 bis 40 Stunden die Woche im Schichtdienst, weshalb du bereit sein solltest, deinen Alltag zeitlich flexibel zu gestalten. Da Patienten rund um die Uhr auf deine Hilfe angewiesen sind, arbeitest du auch nachts, am Wochenende sowie an Feiertagen. Als Ausgleich dafür hast du dann an einem anderen Wochentag frei.
Im stationären Dienst tragen Pflegefachkräfte einen Kasack sowie eine weiße Hose und medizinische Schuhe – so wie es die Hygienevorschriften vorsehen.
Helfer: Anderen Menschen helfen zu können, sollte dir eine Freude bereiten, wenn du dich für einen Beruf in der Pflege entscheidest. Auf deine Unterstützung kann man zählen und du packst immer gerne mit an, wenn jemand aus deinem Umfeld Unterstützung benötigt.
Menschenkenner: Nicht immer können Patienten dir sagen, was ihnen fehlt. Deshalb solltest du eine gute Menschenkenntnis besitzen, damit du erkennst, welche Pflegemaßnahmen du ergreifen musst, um das Wohlbefinden wieder zu steigern.
Teamplayer: Für einen Job in der Pflege solltest du einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn mitbringen, insbesondere wenn es darum geht, gemeinsame Aktivitäten zu planen oder die Kommunikation unter den Patienten zu fördern. Außerdem ist die Koordination innerhalb eines Pflegeteams ein Muss, weshalb ihr euch im Arbeitsalltag untereinander abstimmt.
Die Ausbildung zum Pflegefachmann dauert drei Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung mit praktischen Einsätzen. Träger der Ausbildung können Kliniken, Krankenhäuser, Altenheime oder andere soziale Einrichtungen sein. Entweder bewirbst du dich beim Betrieb oder bei der Schule: Ob du deine Ausbildung in einer Pflegeschule, einer Fachschule für Gesundheitsberufe, in einer Schule für Altenpflege oder für Krankenpflege machst, spielt dabei keine Rolle. Schließlich machen alle Auszubildenden die generalistische Pflegeausbildung. Theoriephasen an der Schule wechseln sich mit Praxisphasen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen ab.
In der Berufsschule lernst den Unterschied zwischen der stationären und der ambulanten Pflege sowie der Akut- und Langzeitpflege kennen – also einmal Menschen, die nach einem Unfall für den Zeitraum ihrer Genesung Unterstützung benötigen und dann Menschen, die für den Rest ihres Lebens auf Unterstützung angewiesen sind. Außerdem erfährst du, was du im Umgang mit unterschiedlichen Menschengruppen zu beachten hast, da du später mit Kindern, verletzten und kranken Menschen, Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Handicap sowie mit alten Menschen arbeitest. Im Ausbildungsrahmenplan sind elf Lernfelder aufgeführt, die die Auszubildenden in insgesamt 1900 Stunden erarbeiten.
Den größten Teil deiner praktischen Ausbildung absolvierst du bei deinem Ausbildungsbetrieb. Je nach Art des Ausbildungsbetriebs hast du damit in deiner Ausbildung automatisch eine bestimmte Vertiefung: Das kann im Altenheim die stationäre Langzeitpflege, im Krankenhaus die akute Langzeitpflege oder bei einem Pflegedienst die ambulante Pflege sein. Damit du aber in allen Pflegebereichen Erfahrungen sammelst, hast du zusätzlich Einsätze in anderen, externen Einrichtungen. Du lernst also als Azubi im Krankenhaus auch die Arbeit beim ambulanten Pflegedienst, im Seniorenheim, in der psychiatrischen Pflege sowie die Versorgung von Kindern und Jugendlichen kennen.
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